Das Problem ist nicht die Macht an sich. Unausgereifte Führung hingegen sabotiert Organisationen. Mit anderen Worten: Nicht zu viel Macht, sondern zu wenig Führung führt zum Scheitern.
Macht beschleunigt zwar Prozesse, etabliert aber keine Kultur. Sie erzwingt Ergebnisse, schafft jedoch kein Vertrauen. Macht initiiert, führt aber nicht zu substanzieller Veränderung.
Das zentrale Problem in Organisationen ist demnach nicht die Machtausübung, sondern der Mangel an reifen Führungskräften.
Reife Führung basiert auf Integrität, natürlicher Autorität und der Kompetenz, komplexe Situationen zu bewältigen. Sie benötigt keine offensichtlichen Machtdemonstrationen, da ihre Wirksamkeit aus ihrem Charakter resultiert.
Dies zeigt sich insbesondere in der dienenden Führung: Dienen bedeutet in diesem Kontext nicht Unterwürfigkeit, sondern zeugt von selbstbewusster Stärke. Das ist die meisterhafte Kunst der Führung.
Systemische Schwierigkeiten sind selten auf mangelnde Macht, sondern eher auf einen Mangel an Führung zurückzuführen.
Wer behauptet, es gäbe ein Machtproblem, lenkt von der eigentlichen Herausforderung ab. Benötigt werden keine neuen ethischen Grundsätze für die Ausübung von Macht, sondern reifere Führungspersönlichkeiten und die Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen.
Vorschläge zur Stärkung dieses Führungsstils finden sich in dem Buch „Daily Leadership Snacks”. Es bietet kurze, prägnante, charakterzentrierte Denkanstöße für Menschen, die gestalten statt verwalten wollen.